Lasst in Ruhe
Ephraim ist an die Götzen gebunden, lass ihn in Ruhe. (Hosea 4,17)
Nachdem das Volk Gottes in zwei Nationen aufgeteilt worden war – Juda und Israel, war der größte und einflussreichste Stamm im nördlichen Königreich Ephraim. Daher ist es nicht unüblich, Propheten zu finden, die die Nation Israels als „Ephraim“ zu bezeichnen. Hier in Hosea 4,17 haben wir ein klares und tragisches Beispiel dieser Bezeichnung: Ephraim ist an die Götzen gebunden, lass ihn in Ruhe.
Als das Volk Gottes Götzen nachfolgte, geschah dies nicht, weil es begeistert davon war, sich vor Statuen zu verbeugen. Es geschah wegen der Sehnsucht nach den Dingen, die diese Gottesbilder repräsentierten. Baal war der Gott des Wetters, und in einer landwirtschaftlichen Gemeinschaft, hatten die Landwirte häufig das Gefühl, sie müssten den Gott des Wetters glücklich machen, um sicher zu stellen, dass es weiterhin regnet. Astoreth war die Göttin der Sexualität und der Fruchtbarkeit. Die Menschen „beteten“ sie an, um gesetzwidriges Vergnügen mit einer Tempelprostituierten haben zu können oder um sie zu besänftigen für mehr Fruchtbarkeit in der Familie, den Herden oder Feldern.
Als das Volk Gottes Götzen nachfolgte, gab es kaum eine bewusste Ablehnung des Herrn. Eher glaubten sie, sie würden die Anbetung einer lokalen Gottheit ihrer Anbetung von Jahwe „hinzufügen“. In ihren Köpfen sagten sie sich: „Wir lieben den Herrn noch, wir wollen einfach nur die anderen Götter auch verehren.“ Aber der Herr Gott Israels wollte nichts davon. Als Er sah, dass Ephraim Götzen hinzutat, kündigte Er Sein Gericht an: Lass ihn in Ruhe.
Das scheint ein ziemlich mildes Urteil zu sein. Lass ihn in Ruhe – das ist nicht sehr hart. Die meisten Kriminellen wären froh, wenn die Polizei und die Gerichte sie einfach in Ruhe ließen. Jeder Schuldner wäre glücklich, wenn seine Kreditgeber ihn in Ruhe ließen. Aber wenn Gott jemanden in Ruhe lässt, dann ist das Gericht.
Im Fall des antiken Israels war es Gericht, weil Gott wusste, was kommen würde. Als die mächtige assyrische Armee gegen sie aufmarschierte, kämpften sie für sich selbst – Gott ließ sie in Ruhe. Wenn eine solche Krise kommt, wollen wir plötzlich nicht mehr, dass Gott uns alleine lässt. Verzweifelt flehen wir Ihn dann um Hilfe an. Aber manchmal sagt Gott: „Du wolltest mich nicht, also respektiere ich deinen Wunsch. Da musst du alleine durch.“ Das ist schlecht für dich.
Wir wollen nicht, dass Gott uns alleine lässt, weil wir Ihn brauchen, damit Er uns vor unseren geistlichen Feinden beschützt. Satan wollte Petrus wie Weizen aussieben, aber Jesus ließ Petrus während diesem Angriff nicht allein. Jesus betete für Petrus, und dieser ging siegreich daraus hervor (Lukas 22,31-32).
Wir wollen nicht, dass Gott uns alleine lässt, weil wir Ihn brauchen, damit Er uns vor uns selbst beschützt. Wenn wir uns selbst überlassen sind, mit unseren eigenen sündhaften Herzen, driften wir mit Sicherheit vom Herrn weg. Das Einzige, das Gott tun muss, um sicherzugehen, dass ein Mensch sich zugrunde richtet, ist, ihn alleine zu lassen. Unser Gebet sollte immer sein: „Herr, lass mich nicht allein. Arbeite weiter an mir.“
Tatsache ist, dass Er uns nie allein lässt. Nur manchmal respektiert Er unseren Wunsch, allein zu sein. Doch letztendlich willst du nicht, dass Gott dich alleine lässt. Verfolge Gott, wie die Witwe, die nicht aufgab (Lukas 18,3-5) und du musst dich nie mehr darum ängstigen, allein gelassen zu werden.
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